Wir machten einen Ausflug nach Piding, wo wir uns die Ganzjahreskrippe im alten Pfarrhof anschauten. In den 1970er Jahren begann Walli Nitzinger mit dem Bau dieser Krippe und stellte sie erst in ihrem Wohnhaus auf. Als der Platz dafür zu klein wurde, zog dieses filigrane Kunstwerk nach Piding um, wo es nun von jedermann besichtigt werden kann.
Vorstand Manfred Schallinger hatte sich im Vorfeld schon sachkundig gemacht und erklärte unserer Gruppe alles Wissenswerte um die Krippe. Ebenso um die Pfarrkirche Mariä Geburt, die wir uns anschließend anschauten. Eine gemütliche Einkehr im Gasthaus Sonnenhang in Jechling rundete den interessanten Ausflug in den Rupertiwinkel ab.
GW - Fotos: Georg Wimmer
Zur heurigen Jahresversammlung konnte Vorsitzender Manfred Schallinger wieder die übliche Anzahl Mitglieder und einige Gäste begrüßen. Nach einem Ziachstückl von Jonas Wendlinger gedachten die Besucher der Verstorbenen des Vereins. Darauf berichtete Schallinger von den Tätigkeiten des abgelaufenen und den geplanten Veranstaltungen des kommenden Vereinsjahres. Er erwähnte die notwendigen Maßnahmen, die der Verein aufgrund des neuen Datenschutzgesetzes getroffen hat. Auch eine neue Publikation wird es heuer geben: das Buch von Hans Schießl „Surberger Zeitensprünge“, in dem für jeden Tag ein besonderes Ereignis in der näheren und entfernteren Vergangenheit zu finden sein wird.
Ausführlich informierte Schallinger über den Stand bei der Erforschung der Haus- und Hofgeschichte, mit der Meinrad Schroll beauftragt ist. Er las einen Brief vor, worin dieser über den Fortschritt der Arbeit berichtete. Schallinger bedankte sich bei der Gemeinde und der Eva Mayr-Stihl Stiftung für die finanzielle Unterstützung. Jedes Haus in der Gemeinde Surberg soll erfasst werden, wofür es eine Fragebogen-Aktion geben wird. Schallinger erklärte den Fragebogen dazu und bat um Mithilfe bei der Verteilung. Ausführlich stellte er nochmals die vorgesehene Organisation dar.
Es folgte ein unangenehmer Punkt: einige Mitglieder haben Briefe mit rechtsradikalem, im Wortlaut identischem Inhalt erhalten, bei denen als Absender Geschichtsvereine angegeben waren. Die Absenderangaben waren offensichtlich gefälscht. Man kann davon ausgehen, dass auch unsere Vereinsadresse für solche Zwecke missbraucht wird. Der Vorfall wurde bei der Kriminalpolizei angezeigt.
Zum Schluss bedankte sich der Vorsitzende bei den Ausschussmitgliedern für die hervorragende Zusammenarbeit. Seine Stellvertreterin Johanna Thullner ergriff das Wort und bedankte sich ebenfalls bei Manfred Schallinger für seine Arbeit.
Anstatt eines schriftlichen Jahresberichts zeigte Georg Wimmer eine Bilderschau über die einzelnen Veranstaltungen des vergangenen Jahres. Darauf folgte der Bericht des Schatzmeisters Josef Wendlinger, der die die Kassenbewegungen erklärte. Kassenprüfer Reinhold Hartlmaier erklärte, dass er mit Rudi Irlacher die Kasse geprüft hatte und diese in Ordnung ist. Er lobte Sepp Wendlinger für die exakte Kassenführung und bat die Versammlung um Entlastung der Vorstandschaft. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
Bürgermeister Josef Wimmer bedankte sich im Namen der Gemeinde bei der ganzen Vorstandschaft für ihre Arbeit. Er freue sich besonders, dass die Erforschung der Hofgeschichte zustande kommt, weil ihn selber das auch sehr interessiere und der Verein damit einen wertvollen Beitrag für die Gemeinde und die nachfolgenden Generationen leiste.
Für die im Dreijahresturnus fällige Neuwahl wurde Bürgermeister Sepp Wimmer von der Versammlung zum Wahlleiter bestimmt. Die Neuwahl brachte dann folgendes Ergebnis:
Vorsitzender: Manfred Schallinger
Stellvertreterin des Vorsitzenden: Johanna Thullner
Schatzmeister: Maria Hollinger
Schriftführer: Georg Wimmer
Beisitzer: Herbert Klein, Jutta Mayer, Hans Schießl, Angela Scherrmann
Kassenprüfer: Richard Aicher, Georg Rehrl
Alle Gewählten nahmen die Wahl an. Bürgermeister Wimmer bedankte sich und wünschte alles Gute. Auch Manfred Schallinger bedankte sich für die Bereitschaft zur Mitarbeit.
Nun folgte die Verabschiedung von Josef Wendlinger als Schatzmeister. Manfred Schallinger gab einen Rückblick auf die umfangreiche Arbeit von Sepp Wendlinger im Verein, nicht nur als Kassier seit der Vereinsgründung vor 33 Jahren. Er erwähnte seine Mithilfe im Redaktionsausschuss und die Erstellung von Beiträgen für das Heimatbuch, bei der Fotoausstellung 1986 und bei der 1200-Jahrfeier. Dann die Sanierung der Schneiderkapelle und die Gestaltung der jährlichen Andachten dort, den Bau des Archivraums und später die Archivierung der „Chiemgaublätter“, Sterbebilder und Fotos im Archiv. Schallinger nannte noch eine ganze Reihe anderer Dinge und sagte, dass man noch vieles erzählen könne, dass uns der Sepp unheimlich fehlen werde und wir ihm sehr dankbar für seine 33-jährige Tätigkeit sind.
Es folgte eine lustige Einlage des Ausschusses, die als solche zuerst nicht zu erkennen war: Sepp sollte zum „Ehrenschatzmeister“ ernannt werden und eine zurechtkorrigierte Urkunde erhalten, da er ja schon lange Ehrenmitglied ist. Letztendlich bekam er dann aus der Hand des Ausschusses auch ein „gscheites“ Geschenk: einen kleinen Geschenkkorb und ein Fotobuch über seine 33-jährige Tätigkeit als Schatzmeister. An seine Frau Anni war ein herzlicher Dank, vorgetragen von Jutta Mayer und ein Strauß Frühlingsblumen gerichtet.
Auch bei den bisherigen Kassenprüfern Reinhold Hartlmaier und Rudi Irlacher bedankte sich Schallinger für ihre neunjährige Tätigkeit und überreichte jedem ein kleines Geschenk. Nach einem Musikstück von Jonas Wendlinger, informierte Georg Wimmer kurz über die Neuorganisation der Internetseite. Manfred Schallinger zeigte den Mitschnitt eines Fernsehbeitrags, in dem Sepp Wendlinger in einem Interview zu sehen war. Hans Schießl hatte einen lustigen Film über den „Großflughafen Teisendorf“ dabei, der im Fasching 1967 im Fernsehen gezeigt wurde.
Nachdem die zügig durchgezogene Versammlung beendet war, ließ man bei einem gemütlichen Beisammensein den harmonischen Abend ausklingen.
GW
Auf sehr großes Interesse stieß der Vortrag über den „Camino im Winter“ von Kurt A. Andorfer im Surberger Pfarrheim. Der Referent erzählte von seiner Wanderung vom Salzkammergut ans Grab des Apostels Jakob in Santiago de Compostela, im Nordwesten Spaniens.
Am 11. Dezember 2015 ist er von zuhause aufgebrochen, um nach 3365 Kilometern zu Fuß Ende Mai 2016 Santiago de Compostela zu erreichen. Ungeschminkt berichtete er von der harten Realität des Pilgeralltags und von vielen denkwürdigen Erlebnissen auf seiner abwechslungsreichen Pilgerreise. Viele Impressionen untermauerten seinen Vortrag.
Über den „Camino im Winter“ hat Andorfer auch ein Buch verfasst, aus dem er eine Kostprobe gab und damit seine Zuhörer zum Lachen und zum Nachdenken brachte. Die vielen Fragen, die die Zuörer noch an den Referenten stellten waren ein Beweis für das ungebrochene Interesse am wohl berühmtesten aller Wege - dem Jakobsweg.
GW
Im Winter des Schuljahres 1962/63 zog die Surberger Volksschule vom Berg hinunter ins Surtal, wo ein neugebautes, modernes Schulhaus auf die damals acht Klassen wartete. Bis dahin diente das heutige Rathaus als Schulgebäude – auch damals schon in „altes -“ und „neues Schulhaus“ aufgeteilt. Viele Leute, die noch in den beengten Verhältnissen am Berg oben zur Schule gingen, können sich noch lebhaft an diese Zeit erinnern.
Drei Lehrer aus der damaligen Zeit sind zu unserem Ratschkaffä ins Wirtshaus Lauter gekommen: Eine Lehrerin erinnerte sich daran, dass bei der Suche nach dem geeigneten Standort für die neue Schule „der Streit losging“. Die beiden anderen Lehrkräfte kamen kurz nach dem Umzug, bzw. erlebten diesen sogar noch mit. Auch einige der damaligen Schüler erzählten von den Verhältnissen im alten Schulhaus in Surberg.
Die schon traditionelle Andacht an der Schneiderkapelle war wieder gut besucht. Sepp und Anni Wendlinger hatten die Kapelle wieder liebevoll geschmückt. Erstmals nahm jedoch Sepp auf einer Besucherbank Platz, wie auch Pater Joy, der inzwischen in Indien wirkt und seinen Urlaub bei uns verbringen durfte. Die Gestaltung der Andacht übernahm – auch erstmals – Diakon Tobias Raab, gesanglich begleitet von den Surberg Sängerinnen und Rosa Reiter auf der Gitarre.
Der Vortrag von Stefan Kattari aus Grassau „Alpen + Menschen“ im Surberger Pfarrheim war sehr gut besucht.
Der Bogen der Themen spannte sich von der Entstehung, Geologie und Geografie dieses Hochgebirges, über Fauna und Flora, Besiedlung, Nutzung als Lebensraum, Infrastruktur, Sprachen und Kulturen der Bewohner bis hin zur Nutzung für Freizeit und Sport und den aktuellen Umweltproblemen.
Eine ansehnliche Schar heimatkundlich interessierter Wanderer fand sich zur Begehung der der Gemeindegrenze zwischen den Altgemeinden Surberg und Lauter ein. Unter der Führung des früheren Feldgeschworenen Max Poller marschierten sie bei herrlichem Herbstwetter vom Grenzdreieck in Wüstenreit bis nach Knappenfeld und entdeckten dabei so manch versteckten Hinweis auf die historische Grenze, die früher auch die Landkreise Traunstein und Laufen und somit auch Chiemgau und Rupertiwinkel trennte.
Fotos: Manfred Schallinger
Am 10. November fand ein „Ratschkaffä“ im Lauterer Feuerwehrhaus statt, das wir zusammen mit der Feuerwehr Surberg veranstalteten. Das vorgegebene Thema „Unsere Feuerwehr in früherer Zeit“ versprach viel spannenden Gesprächsstoff und so fanden sich auch über 40 interessierte Gäste ein. Darunter waren einige altgediente Feuerwehrler, die in früherer Zeit ihren Dienst zu Bedingungen geleistet hatten, die man sich heute kaum mehr vorstellen kann. Und von manchem der Anwesenden wurde durchaus Surberger Feuerwehrgeschichte geschrieben – erwähnt sei hier nur Altkommandant Franz Schallinger. Das Wetter war geradezu ideal, um den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen im warmen Schulungsraum des Feuerwehrhauses zu verbringen und die Stimmung war gut. Frauen der beiden Vereine hatten bestens dafür gesorgt, dass die schmackhaften Kuchen nicht ausgehen würden.
Unter der gekonnten Moderation von Vorstand Manfred Schallinger, der als „Feuerwehrrentner“ selber einige Anekdoten zum Besten geben konnte, wurden Begebenheiten in Erinnerung gerufen, die neben des geschichtlichen Aspektes auch sehr zur Erheiterung der Besucher beitrugen. Dabei wurde immer wieder die damals dürftige Ausrüstung angesprochen und die eingeschränkten Möglichkeiten der Alarmierung. Kaum jemand hatte doch seinerzeit ein Telefon, alarmiert wurde mittel Kirchenglocken und Feuerschein.
Ein markanter Punkt der Surberger Feuerwehrgeschichte ist natürlich die Zusammenlegung der Feuerwehren Surberg und Lauter, nach der Vereinigung der beiden Gemeinden im Jahr 1970. Damals hatte jede Gemeinde ihre eigene Feuerwehr, jedoch gab es nur einen gemeinsamen Verein. Bis hier die ideale Lösung und die richtigen Leute für die Führung der beiden Institutionen gefunden waren, dauerte es doch noch etliche Jahre. Im Nachhinein betrachtet wurden hier offenbar die richtigen Schritte gemacht, wie aus den Wortbeiträgen der alten Feuerwehrler zu entnehmen war.
Sehr interessiert verfolgten die anwesenden jüngeren Feuerwehrler die Geschichten der „Alten“. Dass auch sie schon ihre Erfahrungen gemacht haben, die es wert sind, erzählt und aufgezeichnet zu werden, bewiesen ihre Beiträge über die spannenden und teils kuriosen Einsätze, die in der jüngeren Vergangenheit zu leisten waren. Die Entfernung von Wespennestern spielte dabei eine nicht unerhebliche Rolle und die Berichte darüber sorgten für viel Heiterkeit. Nach gut zwei Stunden „Ratschn“ und fröhlicher Unterhaltung bedankte sich Vorstand Manfred Schallinger für die interessanten Beiträge und beschloss die gelungene Veranstaltung. Aus den freiwilligen Spenden der Besucher für die Bewirtung konnte der Jugendfeuerwehr ein ansehnlicher Betrag zur Verfügung gestellt werden.
GW - Fotos: Georg Wimmer
Unsere neueste Publikation stellten wir am letzten Novembersonntag im gut besetzten Saal des Lauterer Wirtshauses vor. Es handelt sich um ein über 200 Seiten starkes Buch mit dem zutreffenden Titel „Surberger Zeitensprünge“, das Vorstandsmitglied Hans Schießl in akribischer Kleinarbeit zusammengestellt hat. Mit vielen Bildern illustriert, hält es für jeden Tag des Jahres ein kleines Ereignis in der Gemeinde parat mit der Devise „Jeden Tag etwas Neues von gestern“.
Begrüßt wurden die zahlreichen Besucher von Vorstand Manfred Schallinger nach einer Musik der „Jungen Holzbläser“ von der Musikkapelle Surberg-Lauter, die sich auch zwischen den einzelnen Beiträgen immer wieder hören ließen. Schallinger lobte Hans Schießl für sein gelungenes Werk und dankte allen, die zum Gelingen des Buches beigetragen hatten. Die Moderation des geselligen Nachmittags lag wieder einmal in den bewährten Händen von Maria Zillner. Sie verstand es großartig, die einzelnen Beiträge zu verbinden und mit viel Humor einige ausgewählte Stellen des Buches zu zitieren.
Hans Schießl erzählte nun von der Entstehung des Buches. Von der Idee, die beim Durchblättern des Surberger Heimatbuches entstand, worin die Geschichte der Gemeinde mit all ihren Institutionen ausführlich beschrieben steht. Ihm fehlten jedoch die vielen kleinen, meist alltäglichen Geschehnisse, die das Leben so schreibt und logischerweise nicht in ein Heimatbuch gehören - und die es doch wert wären, dass sie erzählt werden und nicht in Vergessenheit geraten. Diese sollten nun in seinem Buch ihren Platz finden. Auf der Suche nach geeigneten Beiträgen stieß er auf viele kleine Geschichten und eine große Menge alter Bilder. Fröhliche Feste wurden gefeiert und sportliche Ereignisse bewegten die Leute. Aber auch Unglücksfälle, Morde und Umweltkatastrophen haben die Menschen seit jeher begleitet. Auch skurrile Gegebenheiten waren dabei - er erfuhr von einem entlaufenen Känguru, das sich in den Surberger Wäldern aufhielt und von einem vermeintlichen Meteoriteneinschlag. Dies alles und vieles mehr findet sich jetzt in dem Buch, das einen weiten Bogen von der sogenannten „guten alten Zeit“ bis in die Gegenwart spannt.
Schießl bedankte sich bei all jenen, die ihm bei der Zusammenstellung des Buches geholfen hatten. Sehr viel Material konnte er im Traunsteiner Stadtarchiv entdecken, wo er die alten Traunsteiner und Rosenheimer Zeitungen durchstöbern durfte. Als wahre Fundgruben erwiesen sich die Chroniken der Surberger Vereine. Auch von vielen Privatpersonen erhielt er Beiträge und Fotos. Besonders erwähnte er seine Frau Bella, die ihm sehr viel beim Sortieren behilflich war und immer wieder Ordnung auf dem Computer herstellte. Einen besonderen Dank richtete Schießl an Sebastian Strohmaier aus Oberteisendorf, der das Layout erstellte und mit seiner Sachkenntnis das Buch in seine fertige Form brachte.
Etliche Passagen aus dem Buch las Hans Schießl dem schon sehr gespannten Publikum vor und als besondere Einlage und passend zum ganzen Programm brachte er sein von ihm geschriebenes Lied vom „Surbergbichlpass“ dar, begleitet auf der Gitarre von Stefan Starzer. Nach einem Dank vom Vorstand, verbunden mit Präsenten für die Beteiligten und ein paar Klarinettenstückln der Jungen Holzbläser, startete der Verkauf des Buches. Der Autor durfte viele seiner Bücher signieren und der große Andrang ließ vermuten, dass diese erste Auflage der „Surberger Zeitensprünge“ wohl nicht sehr lange reichen würde.
GW - Fotos Uli Stöhr und Herbert Klein
Das >> Buch ist im Gemeindeamt erhältlich.