Seit nunmehr 20 Jahren feiern wir unsere traditionelle Andacht zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel an der Schneiderkapelle. Anni und Sepp Wendlinger hatten die Kapelle wie jedes Jahr festlich geschmückt und für die Besucher und Musikanten Sitzplätze vorbereitet. Der 15. August war auch ein sonniger Sommertag, aber kurz nach 18 Uhr wurde es dunkel am westlichen Horizont. Ein starker Wind und Regenwetter zwangen uns zum Ausweichen in die Pfarrkirche. Das sich abzeichnende Schlechtwetter war wohl auch der Grund dafür, dass sich nur ein paar Besucher einfanden. Die Andacht gestalteten Diakon Tobias Raab und die Jungen Holzbläser. In den Fürbitten erinnerten wir an unser 35-jähriges Vereinsbestehen und gedachten der verstorbenen Mitglieder.
GW
Fotos: Sepp Wendlinger, Maria Hollinger
Zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Heimatkundlichen Vereins im Pfarrheim Surberg durfte Vorsitzender Manfred Schallinger trotz der 3-G-Regelung eine unerwartet große Anzahl von Mitgliedern und Gästen begrüßen. Zu Beginn gedachte er der seit der letzten Versammlung verstorbenen Vereinsmitglieder Heidi Schöninger, Alois Thanbichler, Irmgard Seehuber und Kassenprüfer Georg Rehrl.
In seinem ausführlichen Jahresbericht über das abgelaufene Tätigkeitsjahr verwies Schallinger darauf, dass zwar keine Veranstaltungen möglich waren und deshalb nach außen nicht viel zu sehen war, im Hintergrund jedoch sehr viel geschehen sei. Er berichtete von den sechs Ausschusssitzungen, erst im Probenraum des Trachtenvereins, dann über Video-Konferenz.
Die EDV-Anlage im Archiv musste neu beschafft werden, da die vorhanden Geräte veraltet waren.
Der Verein feierte in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen, was mit der alljährlichen Andacht an Mariä Himmelfahrt verbunden wurde. Der ehemalige Kassier Sepp Wendlinger hatte im Frühjahr die Schneiderkapelle neu geweißelt und für die Andacht bereits festlich geschmückt. Die Andacht musste dann jedoch wegen eines aufkommenden Unwetters in die Kirche verlegt werden. Gestaltet wurde die Andacht von Diakon Tobias Raab und dem Jungen Holzbläsern aus der Musikkapelle Surberg-Lauter.
Ausführlich ging Vorstand Schallinger auf die Hofgeschichte ein, die weitgehend abgeschlossen ist. Der damit beauftragte Forscher Meinrad Schroll hat hieran nur noch einige Restarbeiten in jenen Archiven zu erledigen, die er aufgrund der Corona Vorsichtsmaßnahmen noch nicht besuchen konnte. Die von Schroll erstellte Datei wird im Original erhalten bleiben, laufende Ergänzungen und Korrekturen werden ein einer eigenen Datei erfolgen und kenntlich gemacht. Die weitere Verwendung der Hofgeschichte ist noch offen. Die Daten werden jedoch Interessenten zugänglich gemacht. Dafür wird ein Kostenbeitrag erhoben, abgestuft nach Vereinsmitgliedschaft und Beteiligung an der Fragebogenaktion.
Weiters erwähnte Schallinger den laufenden Fotowettbewerb „Unser Dahoam - unser Leb´n“, dessen Ziel es ist, aktuelle Fotos zu erhalten. Die Aktion wurde auch den Kindern der Surberger Schule vorgestellt. Die Bewertung der Fotos und eine Ausstellung erfolgt im Frühjahr nächsten Jahres.
Ein konkreter Ausblick auf weitere Vereinsveranstaltungen ist derzeit noch nicht gut machbar, weil man nicht weiß, wie sich die Corona-Lage entwickelt und was durch die momentane 3-G-Regel überhaupt möglich ist. Was auf jeden Fall machbar ist, ist eine Wanderung an der westlichen Gemeindegrenze. Auf weitere Sicht sollen die ausgefallenen Veranstaltungen nachgeholt werden und es wird sicher auch wieder ein „Ratschkaffä“ stattfinden.
Schriftführer Georg Wimmer berichtete kurz über die vorjährige Versammlung, die Andacht als einzig mögliche Veranstaltung, die Ausschusssitzungen und den Mitgliederstand. Wimmer stellte auch den Fotowettbewerb vor und erläuterte dessen Ziele: dass besonders aktuelle Fotos gewünscht sind, wie wir heute wohnen und leben. Aber auch alte Bilder werden gerne angenommen. Schatzmeisterin Maria Hollinger erklärte ausführlich die Kassenbewegungen. Kassenprüfer Richard Aicher hatte die Kasse geprüft und bestätigte die ordentliche Führung. Es folgte einstimmig die Entlastung der Vorstandschaft.
Für den verstorbenen Kassenprüfer Georg Rehrl musste ein Nachfolger gewählt werden. Die Wahl fiel einstimmig auf Thomas Staufer, der somit neuer Kassenprüfer ist
Ein schöner Tagesordnungspunkt sind Mitgliederehrungen. Für nun bereits 25-jährige Vereinstreue wurden die Mitglieder Katharina Schallinger, Christl Wimmer und Altbürgermeister Sepp Wimmer geehrt. Sie erhielten aus den Händen von Vorstand Manfred Schallinger und seiner Stellvertreterin Johanna Thullner ein kleines Geschenk.
Als Nächstes stellte Schallinger das druckfrische Heft 11 der „Surberger Heimatblätter“ vor. Die Surberger Heimatblätter sind eine Ergänzung und Weiterführung des Surberger Heimatbuchs. Manfred Schallinger berichtete von der Idee, darin die Erforschung der Haus- und Hofgeschichte darzustellen. Er stellte die Inhalte der neuen Heimatblätter mit den jeweiligen Autoren detailliert vor. Die neue Ausgabe beinhaltet den Werdegang der Hofgeschichte und einen Beitrag über das einschlägige Referat von Meinrad Schroll. Zwei Beispiele wurden aus der Forschungsarbeit ausgewählt, die in dem Heft abgedruckt sind. Es ist dies der Hasen-Hof und der Buchhäusl. Aus diesen Höfen stammen zwei Persönlichkeiten, die überregional sehr bekannt geworden sind. Martin Braxenthaler als Monoski-Sportler und Johann Brunner als Bildhauer. Über diese beiden Surberger ist jeweils ein Beitrag enthalten. Abgerundet wird das Heft von Artikeln über die „Waschkendl“ in Lauter und das alte Feuerwehrhaus in Holneich. Vereinsmitglieder erhalten die Heimatblätter kostenlos, für den Verkauf stehen weitere Exemplare zur Verfügung.
Nun ergriff Bürgermeister Michael Wimmer das Wort. Er bedankte sich bei der Vorstandschaft für das Aufrechterhalten des Vereinslebens in dieser schwierigen Zeit und freue sich schon auf die neuen Heimatblätter. Auch bedankte er sich für die Bereitstellung von alten Luftaufnahmen aus dem Vereinsarchiv für sein Ratszimmer. Die Gemeinde hat nun auch ganz aktuelle Luftaufnahmen von den größeren Orten der Gemeinde erstellen lassen, die dem Verein zur Archivierung zur Verfügung gestellt wurden. Der Bürgermeister überreichte dem Verein ein Fotobuch mit Auszügen aus diesen Aufnahmen. Das Fotobuch trägt den Titel „Surberg und Lauter – Ansichten von oben“ und ist zur Aufbewahrung im Vereinsarchiv und zum Ausleihen an Interessierte gedacht.
Zum Abschluss zeigte Georg Wimmer eine Präsentation von über 40 Luftaufnahmen aus dem Surberger Gemeindegebiet, die 1957 vom Bavaria-Luftbildverlag fotografiert wurden. Der Verein konnte diese im Jahr 1992 erwerben. Diese Luftaufnahmen liegen im Original als Negativ 13 x 13 cm vor und haben eine sehr hohe Qualität. Sie sind nun mit dem vereinseigenen Scanner digitalisiert worden. Der Vergleich mit einigen der neuen Luftbilder zeigte beeindruckend, wie sehr sich unser Lebensraum in einer doch recht überschaubaren Zeit verändert hat.
GW
Fotos: Maria Hollinger
Eine ansehnliche Gruppe von gut gelaunten Wanderern erkundete bei idealem Herbstwetter den Verlauf der westlichen Gemeindegrenze von Surberg, die auf der ganzen Linie auch die Abgrenzung zur Stadt Traunstein darstellt. Altbürgermeister Josef Wimmer übernahm die Führung auf der etwa fünf Kilometer langen Route. Anhand von Lageplänen erklärte er den in einigen Bereichen doch recht verwinkelten Grenzverlauf.
Ausgehend von der Gamm führte die Route zunächst an der B 304 entlang nach Thannreit und weiter über die Brunnerstraße nach Hallabruck. Die Grenze verläuft hier erst entlang des Grundbachs, im Anschluss dann am Steilhang über das Tunnelportal und weiter unter dem Soldatenfriedhof hinauf zum Hohen Kreuz. Dort wurden die Wanderer schon sehr freundlich von der Familie Baumann erwartet, von der sie etliche Besonderheiten in diesem Bereich erfahren durften. Weiter ging es über den Veitsgraben hinauf zur Weinleite, am Waldrand vorbei an Ettendorf und Hierankl und weiter bis Trenkmoos.
Viele Anekdoten rund um die Grenze, die Sepp Wimmer aus seiner langen Amtszeit zu erzählen wusste und auch die ergänzenden Beiträge von Manfred Göschl, der die westliche Surberger Jagd innehat, machten diesen sonnigen Herbst-Nachmittag zu einem besonderen Erlebnis.
GW
Fotos: Georg Wimmer